Gestern, die Lesung. Was ich eine Angst gehabt hatte, dass niemand kommen würde. Dass ein plötzliches Gewitter die Straßen unter Wasser setzen würde. Dass unsere Scherze, vor allem meine, nicht komisch wären. Dass man uns nicht zuhören würde.
Dann kamen wir alle rechtzeitig. Dann fanden wir auf der Bühne Requisiten, die uns nützten - zum Beispiel eine Leiter, die wie für die Moderation dort hingestellt worden war. Dann kam Jürgen und stellte seine Bilder auf die Bühne. Dann war das kleine Theater voll bis auf den letzten Platz. Dann war die Lesung wie ein charmantes Uhrwerk: Wir lasen so unaufgeregt präzise wie noch nie. Dann waren alle glücklich. Dann gab es ein kleines Essen zum Abschluss, damit man nicht hungrig und aufgeregt ins Bett musste.
Mit einem Mal klar: wie sehr wir uns nach zehn Jahren aufeinander beziehen, auch inhaltlich und stilistisch. Keine Angst vor Pathos und Absurdität, vor allem nicht vor der Kombination aus beidem. Das gebrochene Leben der Natur, die Grenzen zwischen uns und ihr. Die Verästelungen der Grammatik. Die ganzen tastenden Geschichten.
Was für eine Scheißmühe es gewesen war, nur fünfzig Exemplare der CD zu erstellen. Das Gefrickel in einem kleinen Studio, auf das wir Zugriff hatten. Die Verrücktheiten im Zusammenhang mit Rohlingen, Druckern, Jewel Cases - wer so ein Projekt plant: don't try this at home, kids. Geht in Wirklichkeit nur über Kleinserienerstellung beim Presswerk. Hörprobe in etwas gedimmter Tonqualität: Der Fliegenheini | mp3 | 44100 Hz |48 kbps | 850 KB.
Am schwierigsten fand ich ja immer die Labels so halbwegs mittig auf die Cd zu kleben...)
"Mulch", die Bilder, das Zimmertheater, Abendessen, das alles klingt so sympatisch unaufgeregt...
Cheb
Kein Label, es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Druckern, die direkt auf entsprechende Rohlinge drucken können. Hab im Moment zwei davon hier stehen. Der Druck sieht allgemein sehr edel aus (vor allem randlos), aber wenn du da auf eine Vorhersagbarkeit der Farbechtheit hoffst, mach dich auf ein paar Überraschungen gefasst. Ok, ich hab's hinter mir. Was ich schade finde: dass die Veranstaltung schon wieder hinter mir liegt. "Kleine finnische Clubs" und so.