Ich fotografiere beim hiesigen Regierungspräsidium. Ein älterer Mann auf dem Fahrrad beobachtet mich, fährt einige Male an mir vorbei, hin und wieder her, umkreist mich, kommt auf mich zu und sagt laut, bevor er anhält:

"Gefahr!"

"Wieso?"

"Das ist doch das Regierungspräsidium! Wenn jemand hier fotografiert!"

"Das ist ein öffentliches Gebäude."

"Sie könnten ja auch ein Terrorist sein."

"Aber sicher."

Er ist schon auf dem Rückzug, da ruft er mir noch zu:

"Heute kann man niemandem mehr trauen!"

"Ihr Problem", entgegne ich. Schwerer Fehler. Er kommt zurück, jetzt noch aufgeregter als vorher.

"Des geht Sie doch en Scheißdreck a, des Präsidium! I derf doch amal gucke, was Sie do machet! I hätt au glei zur Bollezei ganga kenne!"

Ich versuche, ruhig weiter zu fotografieren, zittere dabei natürlich vor Wut. Für die nächsten fünf Minuten verfolgt er mich noch auf meinem Weg, dann bin ich ihn endlich los.























Der Soldat.




Defying rules of camouflage.








Neubau Landratsamt. Darf ich dann auch nicht fotografieren, ohne dass mich Aktivrentner bei den Organen melden.




Sie mochte mein Geschenk nicht sehr.







Sensorship.









Da hilft nur eins: Nen laminierten Ausweis fälschen, der total offiziell aussieht, so mit Gesichtsscan und allem, auf dem ganz gross GEHEIME BUNDESPOLIZEI draufsteht. ("Sie können mir behilflich sein, indem Sie sich hinter dem Busch da verstecken und mir sagen, wenn der Mann mit dem Turban kommt." - "Jawoll, Herr Wachtmeister." - "Herr HAUPTwachtmeister!") Wenn man mit Kamera in nicht-touristischen Gegenden rumläuft, ist man eh schon verdächtig.


Keine schlechte Idee, das mit dem Ausweis. Er meinte auch, "das sei doch alles nicht normal".


Kein Wunder, dass sich Kameras heutzutage nur noch mit Bildstabilisator verkaufen lassen. Man kriegt alle Naslang wegen solcher Idioten einen Wutanfall und verwackelt alles.


Verkaufsargument für die Kameraindustrie: aktivrentnerproof mit Bildstabilisator! Würde auch den Aktivrentnern in den Kram passen. Schließlich können sie dann bei größter Erregung noch die Terroristen fotografieren.


Mit Blockwart-o-matik und Denunziationstaste.


Ab mit den Bildern, per WLAN zum Cop Shop!


"Den machen wir klein, Herr Wuttke! 13 x 18!" - "Guantanamo-Format" - "Ha! Ha!"


Sehr geil. Das Foto (selten so ein starkes Greifvogelbild gesehen - was genau sieht man da eigentlich?) wie die Story. Erinnert mich ganz plötzlich an eine - wenn auch gänzlich anders gelagerte - Dorfgeschichte vor langer Zeit. Musste, hellichten Tags, mit einem Besuch straßenseitig durchs zufällig offene Badezimmerfenster der Erdgeschoßwohnung der abwesenden Eltern einsteigen, weil man sich tölpelhafterweise ausgesperrt hatte. Älterer Dorfbewohner spaziert vorbei, schaut rüber, stutzt, bleibt stehen, Adrenalin. "Was... machen Sie da?" Mein Besuch, lapidar: "Sieht man doch, einbrechen." Der Passant verzog sich, jedoch nicht ohne ein "da müsste man ja die Polizei rufen"...



Sehr geil. Das Foto (selten so ein starkes Greifvogelbild gesehen - was genau sieht man da eigentlich?)

Die Glasfront an der Eingangshalle des besagten öffentlichen Geheimgebäudes. Streng geheim.


Bin neulich auf einem, zugegeben nicht-öffentlichen, jedoch offen zugänglichen Gelände (mit mehreren Firmen), welches ich zwecks Agenturtermins betreten hatte, beim Ablichten von großen Papierrollen (jedenfalls sowas in der Richtung) vom Werkschutz gestellt worden. Erst einer, der gleich seinen Kollegen rief, später noch ein Dritter (per Handy gerufen). 1: "Was machen Sie denn da?" "Ähm,...fotografieren?" 1: "Haben Sie ne Genehmigung?" "Nö." 1:"Das ist verboten!" "Ohh, echt? Ich hab nirgends ein Schild gesehn..." 1: "Das ist aber ein Firmengelände!" 2 (mittlerweile um die Ecke gekommen) zu 1: "Was hat er denn gemacht?" 1: "Die Produkte fotografiert." "Naja... was ist denn mit den Rollen, das man die nich fotografieren darf?" 1:"Das ist Prinzip, hier wird nicht fotografiert" "Aber man kann hier doch einfach reinspazieren! Wenn man es sehen kann, warum sollte man es dann nicht fotografieren dürfen?" 1: "Geben Sie ihre Kamera her!" ich (mittlerweile ebenfalls vor Aufregung zitternd): "Ich geb Ihnen doch nicht meine Kamera, auf gar keinen Fall!" 1:"Dann löschen Sie sofort die Bilder!" 2:"Sie dürfen hier ohne Genehmigung gar nicht sein!" "Ich hatte hier einen Termin, zählt das als Genehmigung?" 1:"Wo denn?" "Bei Agentur xxx" 2:"Sie dürfen hier trotzdem nicht fotografieren." Mittlerweile hat sich Kollege 3 hinzugesellt und fragt ebenfalls was ich fotografiert hätte. Nach Klärung meint er dann:"Solange er nicht innen fotografiert hat, kann man eigentlich nix machen..." ich:"Na, dann hat sich das ja geklärt. Schönen Tag noch, die Herren." 1 ruft mir noch nach:"Das können Sie sich merken!"

Hier das "schlimme" Bild:

rollin rollin rollin


Ein Abgrund an Landesverrat, wenn du mich fragst.


Haha, die Jungs am Flughafen hier in Frankfurt sind auch so Pfeifen. Ich habe mal im Besucherparkhaus Schilder fotografiert. Da musste natürlich gleich so ein FAG - Kerl zeigen, dass er auf dem letzten Lehrgang autoritäres Auftreten gelernt hat, so mit Hausverbot, Ausweis Verlangen und Kollegen Anfunken. Gut gelaunt Lächeln und stets "Och nö" Antworten hilft aber meistens.