Jetzt auch ein eMate hier im Einsatz. Ich mag gern darauf schreiben, auch wenn eine QWERTY-Tastatur, die mit einem deutschen Treiber unterlegt ist, ein wenig Umgewöhnung verlangt. Die Tastatur an sich ist hervorragend. Theoretisch kann der eMate alles, was das MP 2100 auch kann, aber für etwas anders als Textverarbeitung ist er mit einem 25 MHz-Prozessor natürlich zu langsam. E-Mail per dialup, das mag noch angehen. Die Speicherausstattung ist für heutige Verhältnisse ein schlechter Scherz. Die Infrarot-Kommunikation mit meinem MP 2100 funktioniert völlig problemlos. Zwölf Stunden Batterielebensdauer, immer noch mehr als die allermeisten Laptops. Jedes Mal bin ich überrascht, wie gut das Gerät aussieht, wie gut es sich anfühlt. Allein dieser Handgriff! Ein Kindercomputer mit einem Betriebssystem aus der Welt der Erwachsenen. Clara (3) war gleich von dem eMate überzeugt, denn man kann mit ihm auch zeichnen.






So einen wollte ich auch immer haben. Der steht sogar in der Design-Sammlung der Pinakothek der Moderne in München. Mich interessiert diese Idee der aufs Wesentliche gestrippten Mobilcomputer ja immer noch.


An der ganzen Newton-Reihe fasziniert, wie kurz sie vor dem entscheidenden Durchbruch stand. Wusstest du, dass für das MP 2100 eine Software zur Spracherkennung auf dem Beta-Level war? Wäre die Produktlinie ein weiteres Jahr aufrechterhalten worden, hätte man einem 2100er in die Textverarbeitung hinein diktieren können. Die Hardware war noch nicht ausgereizt, wie die erfolgreichen Overclocking-Experimente zeigen, und die Batteriestandzeit nimmt immer weiter zu, wegen der Verwendung von Standard NiMH-Zellen in den Akkupacks. Von der Software will ich gar nicht reden - bin gespannt auf den Vortrag des wahnsinnigen Paul Guyot auf der kommenden World Wide Newton Conference im Januar, der über die Fortschritte bei seinem Einstein-Projekt berichten will. Der eMate ist wirklich ein erfreulich unkomplizierter Begleiter zum Tippen. Man klappt das Ding auf und kann loslegen. Synchronisation und Datenübertragung mit meiner XP-Maschine geht auch per Ethernet. Für alles andere, wie gesagt, fehlt die Puste. Bei 80 Euro konnt ich nicht widerstehen.


Hehe. Wundervoll! Die Frage bleibt nur: Würden Nerds wie wir den Newton auch dann noch so funky finden, wenn es ihn noch gäbe?


Natürlich nicht. Aber unserer geballten Verachtung wäre er erst verfallen, wenn er sich nach Art der Palms durchgesetzt hätte. Mainstream! Mainstream!