Am hartnäckigsten ist aber das Kulturinstitut der Republik Ungarn. Das Kulturinstitut der Republik Ungarn lädt mich immer ein, sogar wenn der neue Lieferanteneingang eingeweiht wird. Ich bin für das Kulturinstitut der Republik Ungarn unentbehrlich, ohne mich kann man dort nicht einmal einen Sekt-Orange leeren, geschweige denn den Liederabend eines ungarischen Sängers, die Lesung einer ungarischen Autorin, den Vortrag eines ungarischen Philosophen stattfinden lassen. Ohne mich ist das alles zu traurig, und so werde ich eingeladen vom Kulturinstitut der Republik Ungarn, damit das Publikum komplett ist. Alle zwei Wochen. Das Kulturinstitut der Republik Ungarn druckt auf seine Einladungen weder eine Telefonnummer noch eine E-Mail-Adresse. Beim Kulturinstitut der Republik Ungarn geht es um Niveau, dort schreibt man sich Briefe, auch wenn es nur um den Austrag aus einem Postverteiler geht. Ich wollte schlau sein und meldete mich beim Zentralverteiler, von dem das Kulturinstitut der Republik Ungarn meine Adresse hat, mit der Bitte um Austragung. Weiterhin erreicht mich die Post vom Kulturinstitut der Republik Ungarn. Was haben wir heuer?
ACHTUNG! Programmänderung: der für den 6. März 2003 geplante literarische Abend mit Ildikó Frank kann leider wegen unvorsehbarer Behinderung der Künstlerin nicht stattfinden. Stattdessen findet am selben Tag, selbe Uhrzeit und selber Ort folgende Veranstaltung statt: LITERATUR - Ein Abend mit dem Übersetzer Hans-Henning Paetzke.
Ich finde das nicht gut. Denn ich wäre zu dem literarischen Abend mit Ildikó Frank nie und nimmer erschienen. Heisst das, sein Nichtstattfinden konstituiert eine doppelte Verneinung, die mich formallogisch dazu zwingt, an der Ersatzveranstaltung mit Hans-Henning Paetzke teilzunehmen? Ich kenne mich nicht mehr aus. Die Welt ist ein Rätsel. Wie das Kulturinstitut der Republik Ungarn.