Nur mal kurz durchfunken: 15 % Fahrgastrückgang seit Einführung des neuen Preissystems, der Bahn laufen die Kunden wegen der Verspätungen in Scharen weg, manche wünschen sich wenigstens, nicht mehr so frech belogen zu werden. Die Vertriebsinfrastruktur wird abgeschaltet. Alles bestens.
da bin ich richtig froh um die sbb, die sind im raum zürich dem auto locker überlegen.
zumindest wenn sie nicht so extreme verspätungen wie heute haben.
es beeindruckt mich aber, wie die das ganze netz immer noch im griff haben, auch wenn da überall züge auf sonderstrecken und mit verspätungen zwischen 0 und 20 minuten rumrollen. www.nzz.ch
"Weil in der Hauptverkehrszeit die Züge im Minutentakt ein- und ausfahren, wirkten sich Pannen sofort auf das ganze SBB-Netz aus, sagte ein SBB-Sprecher."
Die Bahn als System ist unglaublich komplex, ich habe großen Respekt vor denen, die es am Laufen halten. Umso mehr gehen mir diese Idioten im DB-Management auf den Geist, die es an die Wand fahren. Ich habe für ihr Verhalten und ihre Entscheidungen keine andere Erklärung mehr, als dass sie das mit voller Absicht tun.
Schwenke langsam
auch auf diese Position ein. Statt wie in den USA die Bahnen durch die Autokonzerne kaufen und stilllegen zu lassen, übernimmt dies hier die die Truppe von der Lufthansa, bezahlt von der Bahn.
Wichtig ist für die Kritiker, daß man sich nicht mehr als "Kritiker der Bahn" bezeichnen bzw. diffamieren läßt, sondern als Interessenvertreter des öffentlichen Transports auftritt und die Bahnmanager als gegen die Interessen des Staates, der Bahn und der Allgemeinheit handelnd bloßstellt.
ja, das klingt ziemlich übel, wenn ich die von ihnen verlinkten texte lese.
persönlich kenne ich nur die deutschen ice, die haben mir immer gefallen, weiss und elegantes design.
@ seewolf: Yep. Wobei ich ja im Geflügelten Rad schrieb:
Ist der Staat der Garant für die Abwehr von Partikularinteressen bei der Bahn? Wohl kaum. Der Staat hat die Bahn in den neunziger Jahren privatisiert, weil sich Partikularinteressen seiner bedient haben, die das so wollten. Die Staatlichkeit der Bahn kann im gegebenen Augenblick auch in ihrer Zerschlagung münden, wenn nämlich der Staat beherrscht wird von Menschen, denen das am Herzen liegt. Laut Grundgesetz sind gröbere Manipulationen am Wesen der Eisenbahn Gesetzessache; als die Privatisierung der Bahn opportun schien, als das Publikum für eine solche hirnverbrannte Maßnahme durch die nichtendenwollenden Klagen über die mangelnde Rentabilität der Bahn sturmreif geschossen war, wurden die entsprechenden Gesetze eben erlassen.
Wie könnte heute die Bahn so organisiert werden, dass sie der Allgemeinheit nützt?
@ gorian: Der ICE 2 ist ein schöner Zug, da kann man nichts sagen. Im Grunde ein rollendes Wohnzimmer mit allen Annehmlichkeiten, die ein Wohnzimmer so bietet. Das ohne 150-prozentige Überbelegung, ohne Verspätungen, die den Zweck der Fahrt negieren, und zu vernünftigen Preisen: schön wär's.
Weiß schon
daß Sie die Privatisierung selbst für falsch halten und wohl auch Rentabilität im engeren, unternehmerischen Sinne nicht für möglich halten. Ich denke, beides und trotzdem Qualität wäre möglich. Aber auch eine funktionierende Staatsbahn ist vorstellbar, war sie ja lange auch. Hier wäre zu untersuchen, inwiefern der Abstieg von der Haltung des Militärs zur Bahn abhängt. Ich erzähl ganz gern in diesem Zusammenhang, daß ein Prof mir mal erzählte, wie er als Junge mit seienr Mutter im März 45 innerhalb von nur zwei Tagen von Jena zu seinem dort stationierten Vater nach Dänemark (mit der Bahn natürlich) fuhr. Wenn ein Staat eine leistungsfähige Bahn haben will, kann er sie bekommen. Und umgedreht.
Das Problem: das mit den "ending states" ist nicht nur so ein dummer Spruch im unmittelbaren Kriegszusammenhang. States are ending. Slavoj Zizek fasst den geschrumften oder nicht mehr existierenden Abstand zwischen der politischen Klasse und dem Kapital wie folgt zusammen:
Während die 1980er Jahre die Zeit der Konservativen waren, scheint die Lektion dern 1990er zu sein, daß in unseren spätkapitalistischen Gesellschaften die Sozialdemokratie des "Dritten Weges" (oder noch pointierter die Postkommunisten in den ehemals sozialistischen Ländern) tatsächlich als Repräsentantin des Kapitals per se fungiert, und zwar gegen ihre partikularen Gruppen, die von den verschiedenen "konservativen" Parteien repräsentiert werden.
Was unter anderem die eigenartigen Verschiebungen erklären würde, die der Begriff "konservativ" in den letzten Jahren durchgemacht hat. Als "konservativ" gelten mittlerweile nicht mehr in erster Linie Typen wie Stoiber, sondern alle, die sich dem Schwinden des Abstands zwischen Politik und Wirtschaft in den Weg stellen, resp. an der zivilisierenden Wirkung allgemeinverbindlicher Sozialstandards festhalten. Genau in diesem Sinne geißelt Mehdorn die Besitzstandswahrer. Und er hat in mehrfacher Hinsicht Recht: Diejenigen, die er meint (die Nutzer der Bahn), wünschen sich, den Besitz an dem zu wahren, was ihnen ohnehin gehört, gleichzeitig ist ihr Widerstand gegen die Enteignung auf dem jetzigen Niveau nutzlos. Natürlich wird seine Art der Politik Widersprüche aufbrechen lassen, die er sich und wir uns noch gar nicht vorstellen können, aber so ist das nun mal mit den "Reformern" (auch so ein Begriff): Draufhauen ist Trumpf. Man wird sehen.
so geht arbeitsplatzsicherung
vielleicht hast du es ja bei mir gelesen. weder die fahrplanauskunft im internet, noch die an den fahrkartenautomaten beruecksichtigt aktuelle fahrplanaenderungen. wenn man sich darueber beschwert, wird man an die 61-cent-hotline verwiesen. aber ich wette, die wissen das auch nicht.
wenn du langeweile hast und fuer eine geschichte recherchieren willst, dann gehe einfach zu www.fahrplanaenderung.de und such dir eine strecke, auf der gebaut wird, raus. dann versuche ueber bahn.de, fahrkartenautomat, fahrkartenausgabe und teure hotline eine funktionierende verbindung geben zu lassen.
Sag ich doch. Sie wollen das Ding an die Wand fahren, mit voller Absicht.
ich weiss nicht
meine theorie ist, dass die typen alle zu viel kohle haben und gar nicht mehr wissen, was der mann auf der strasse verdient. letztendlich verkaufen die auf die zynisch-besserische tour etwas, was sie selber nie benutzen. ist mit dem telefongesellschaften und ihren umts-, gprs-quatsch genauso. oder die musikindustire. die halten sich alle fuer superclever und denken, die kids werde ihnen aus der hand fressen.