Wie Schröder mal den Krieg erklärte (in einer Fernsehansprache am 24.3.99):

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

heute abend hat die NATO mit Luftschlägen gegen militärische Ziele in Jugoslawien begonnen. Damit will das Bündnis weitere schwere und systematische Verletzungen der Menschenrechte unterbinden und eine humanitäre Katastrophe verhindern. (...)

Wir führen keinen Krieg, aber wir sind aufgerufen, eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Die Militäraktionen richten sich nicht gegen das serbische Volk. Dies möchte ich gerade auch unseren jugoslawischen Mitbürgern sagen. Wir werden alles tun, um Verluste unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden. (...)

Ich rufe von dieser Stelle aus alle Mitbürger auf, in dieser Stunde zu unseren Soldaten zu stehen. Sie und ihre Familien sollen wissen, dass wir das Menschenmögliche tun für den Schutz unserer Soldaten bei diesem schwierigen und gefahrvollen Einsatz. (...)

Wie man sich das im Zusammenhang mit seiner neuen Friedensliebe erklären kann:

Die Sorge um den Status der zuständigen Aufsichtsmacht im eigenen osteuropäischen Hinterhof war im Falle Serbien für Deutschland der Grund, sich einzumischen, aktiv in den Krieg einzusteigen. Der Irak-Krieg bietet jedoch keine Gelegenheit, sich als Mit-Aufsichtsmacht zu bewähren. Den entscheidenden Schritt zur Niederringung des Hussein-Regimes, können, wollen und werden nur die USA gemeinsam mit dem engsten Verbündeten Großbritannien gehen. Übrig bleibt die Rolle eines Juniorpartners, der in militärischer Hinsicht bestenfalls einen Zwergenbeitrag leistet und ansonsten nur absegnet, was die USA ohne ihn vollbringt. Während der Zerfall Jugoslawiens den deutschen Staat geradezu darauf verpflichtete, die soeben wiedererlangte nationale Souveränität durch einen Krieg unter Beweis zu stellen, bewährt sich die Souveräntität heute im Nein zu einem Krieg.






wie man es sich auch erklären kann

DW


Ja, aber leider falsch. Denn die lang widerlegten Lügen, die nötig waren, um den Kosovo-Einsatz als ein Ergebnis tiefhumaner Überzeugungen zu verlaufen (KZs in Pristina etc.), lassen die tiefhumanen Gründe, mit denen der Krieg im Irak abgelehnt wird, mehr als fragwürdig erscheinen. Da will was flügge werden. Die Bauernschläue, mit der es sich präsentiert, und die Kritiklosigkeit, mit der es in der Bevölkerung umarmt wird, sind schon beachtlich.


Meine Guete, manche

sind aber auch nie zufrieden. Schroeder lehnt den Krieg AUS DEN FALSCHEN GRUENDEN ab. Und deshalb soll die Bevoelkerung jetzt dafuer sein oder wie? Jesus Christ. Naja. Ich glaube, Politiker machen nie was aus den richtigen Gruenden, oder wenn dann das falsche. Super Bonmot.


  1. Schröder lehnt "den Krieg" nicht ab, sondern befürwortet deutsche Souveränität in einer sich verschärfenden imperialistischen Konkurrenz. Zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe. 2) Niemand soll dafür sein.