All die Spacken, die jetzt gar nich oft genug erwähnen können, dass sie eigentlich Freunde Amerikas seien, Freunde Martin Luther Kings und Bob Dylans, Freunde all der schönen Sachen, die von dort kommen, des guten Amerika eben, das sie millimeterscharf vom bösen zu trennen wissen - das große Aber immer schon in der Hinterhand, denn Völkerrecht gehe vor, was zu viel sei, sei zu viel, und das müsse man einem guten Freund auch sagen dürfen (nämlich z.B. Martin Luther King und Bob Dylan) - der ganze gerührte Quark hört sich an wie die Sprüche der bedächtigen Zeitgenossen, die nichts gegen Ausländer haben, die Ausländer sogar als Freunde kennen, aber denen es dann auch bald zu viel wird mit diesen Ausländern da. Es sind versteckte Drohungen, die sich als Tapferkeit vor dem Freund verkleiden, Ermahnungen, die deswegen noch nicht strafbewehrt daherkommen, weil die Weltmachtstellung fehlt. Und schneller als ein Lichtbogen schließt sich die besonnene Freundschaft zum guten Amerika mit dem neuen alten Stolz auf die eigene Regierung und die eigene Nation kurz, die sich plötzlich, hastdunichtgesehen als ein einziges Friedensfest darstellt.

Dieses Gefühl einer kaum für möglich gehaltenen Identität ist kostbar und es ist flüchtig. Es könnte schon morgen vergehen, falls die Bundesregierung der Kriegspartei USA in kurzen schnellen Schritten entgegenkommen sollte. Es wird vergehen, sobald der Kleinmut wieder regiert. Aber man wird sich dieses Gefühl merken.

Oh ja, oh ja.