Die existenzielle Not, in die mich die Teletubbies stürzen, jetzt, bei der zweiten Runde. Dieses Gefühl der Strangulation, als würde den Frontallappen plötzlich der Sauerstoff abgeschnitten, total. Ich kenne auch alle Folgen von Heidi, Biene Maja und dem Pumuckl, und das alles ist schon schwer zu ertragen, aber nichts macht mich so rasend wie die Teletubbies. Kimba sollten sie mal wiederholen. An den kann ich mich nicht so gut erinnern.






Ich kenne einen, der ist in der Arno-Schmidt-Gesellschaft und guckt Teletubbies. Ich würde beides nicht aushalten. »Blau und Schlau« finde ich allerdings ganz gut. SuperRTL, morgens um halb 9.


Sehr schöne Vorstellung: Der Nationale Teletubby-Fanclub und und die Arno Schmidt-Gesellschaft laden zu Crossover-Convention in Bargfeld, weil da die Landschaft so ähnlich wie im Teletubby-Land ist. Der letzte Satz von Arno Schmidt übrigens: "Ist Fleiß für Menschen & Tiere eine einfache (Lebens)Notwendigkeit?" Der letzte Satz von William S. Burroughs: "Love is such a painkiller." Aber das führt jetzt vom Thema ab. A-oh!


Ich hätte noch

Barabara Brecht-Schall anzubieten, die Leiterin des Sekretariats der Bertolt-Brecht-Erben, die angeblich Star-Trek-Fan ist. Aber die Kombination Teletubbies-Arno Schmidt rockt mehr.

Winke?: Win!-ke

Lässt sich das überhaupt noch toppen?


Nein, weil wir darunter in einen vorsprachlichen Bereich der Ununterscheidbarkeit zwischen Signal und Rauschen kommen. Ich finde immer wieder interessant, mit welcher Genauigkeit die Teletubbies auf ihr Zielgruppenalter zukonfiguriert worden sind.


Na, dafür scheinen

die Teletubbies doch viele außerhalb der Zielgruppe anzusprechen (und dabei denke ich natürlich jetzt nicht an Sie).

Ich meinte Toppen etwas simpler, nämlich bezogen auf einen prima vista großen Kontrast zwischen literarischen und telvisionären Vorlieben. Noch etwas krasser als Arno Schmidt - Teletubbies wäre vielleicht noch Marcel Proust - Tutti frutti.


Als die Teletubbies neu herauskamen, habe ich gerade in Grossbritannien gewohnt, und damals wurde die Sendung massiv unter Stundenten beworben. Bei der Einschreibung z.B. liefen Leute in Teletubbie-Kostümen herum und haben flyer verteilt, was mich, der ich die Sendung noch nicht kannte, etwas verunsicherte. Später habe ich dann den Wert der Sendung erkannt: sich gepflegt am Ende eines langen Abends (7 Uhr morgens, um genau zu sein) die Ränder des Filmrisses streicheln zu lassen.


Das kann funktionieren? Allein die Vorstellung erzeugt Schüttelfrost bei mir. Ich meine; Wehrlosigkeit. Ich meine: Verletztlichkeit der Übernächtigtseins. Und dann ein gekreischtes "A-Oh!" zwischen die Augen? Furchtbar.


Kann das "Funktionieren" nicht bestätigen und teile sämtliche hier geäußerten Teletubbie-Vorbehalte, aber ich hörte seinerzeit auch gerüchteweise (ohne das je näher überprüft zu haben), dass die Serie in Britannien ausgerechnet bei Pädagogen in hohem Ansehen gestanden haben soll... Ob das mit ders Beobachtungen in Zusammenhang stehen könnte?


Man könnte ja an diesem Teletubby-Inferno aufblättern, wie die ganze Ideologie des "Kindgerechten" Schiffbruch erleidet, wenn man sie wirklich ernst nimmt, dass es dabei um Marketing geht, dass gerade die Teletubbies ein wunderbarer Beleg dafür sind, dass Kinder überfordert werden müssen, um nicht auf das beschissene Klein-Klein ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe zurückgeworfen zu sein. Es gibt eine schöne Passage bei Adorno zu den Büchern, die er als Kind nicht verstand, die aber wichtiger waren als alles andere, ich such sie jetzt nicht raus.


Gute Kindertrickfilmserien

Ich mochte Dr. Snuggles als kleiner Junge sehr, und die alten Folgen gefallen mir immer noch in ihrem surreal angehauchten, unbekümmerten, freundlichen Drauflosphantasieren. Douglas Adams soll an einigen Drehbüchern mitgewirkt haben. Leider scheint die schweizerdeutsche Fassung, die ich damals sah, nicht auf Bildträgern erhältlich zu sein. Eine neue Snuggles-Serie wird offenbar gerade produziert. Ob sie wohl was taugen wird?


Hätte ich mir anders gezeichnet gewünscht, ansonsten habe ich es ja immer mit dem freundlichen Drauflosphantasieren. Vielleicht bringt die Neuauflage ja eine andere Ästhetik? Die Hoffnung stirbt zuletzt.


Kimba

wolln Sie nich wirklich wiedersehen. Habs letztens erst bereut.


Ich fürchte, Sie haben Recht.