Natürlich war es damals ein Fehler, im Siegesrausch nach dem Ende der Sowjetunion die NATO so weit aufzublähen wie es nur ging. Es war ja auch ein Fehler, 1871 in Versailles das Deutsche Reich wiederauferstehen zu lassen. Aber Siegesrausch is a hell of a drug, da kann man schonmal delirieren. Delirieren möchten auch weiterhin Leute, die glauben, dass die westlichen Fehler von damals und seitdem der Grund für Putins imperialen Expansionismus sind. Die Verwechslung von Grund und Vorwand ist ja auch so eine deutsche Tradition. Natürlich denke ich an das blaue Wunder, das dem Westen nach dem Zerfall der Sowjetunion versprochen war. Jetzt ist es eingetreten, wieder einmal. Mit den Zusatzfarben Weiß und Rot. Giftmörder und ihre Volksrepubliken.
Die Rede ist von Solidarität, natürlich. Solidarität mit „der Ukraine“. Mit welcher Ukraine soll ich solidarisch sein? Etwa mit dem Kerl am Anfang dieses Films, der sich „Bonehead“ auf die Uniform gepappt hat? (00:02-00:07) Oder mit den Freunden der Waffen-SS-Division Galizien?
Wir sind gegen ausländische Einmischungen. Wer erinnert sich noch an die Intrigantin mit dem Zopf? Oder daran, wie man mal schnell den Ex-Boxer zum Obermotz in der Ukraine machen wollte? Das war natürlich keine Einmischung, das war westliche Wertegemeinschaft. Es gibt ganz gewiss Ukrainer:innen, die mit all diesen Gespenstertänzen nichts zu tun haben wollen. Die weder von Panzerketten zermahlen werden wollen, noch im Schwingen von Fähnchen einen Lebensinhalt sehen. Die kein Interesse daran haben, die Welt in eine qualmende XXL-Version des „Euro-Maidan“ zu verwandeln. Einige davon werden als Flüchtlinge in Deutschland ankommen. Da wäre dann Solidarität angebracht.