I … I can't even …






Ja, ich dachte an meinen Text „Ein Opfer muss man bringen“ (2018):

Ein Opfer muss man bringen

Wir sprachen über das Leben nach dem Tod, und du hattest eine Idee. Autoverliebt wie immer schlugst du vor, dass der Himmel voller Fahrzeuge sei. Für jeden guten Menschen eines. In dieser Hinsicht hatten wir beide deiner Meinung nach nichts zu fürchten, aber es war schnell klar, dass die himmlischen Fahrzeuge aufgedonnerte Versionen des Hergebrachten sein würden. Mir würde man also den alten, gelben Volvo meines Vaters andienen, wenn auch mit mehr Chrom; dir würde ein bunter Einhornschlitten zufallen, so ein Phantasievehikel, gerade weil du Glitzerkitsch und Einhörner nicht erträgst. Benzin: kein Problem. Magischer Antrieb. Das große Rumfahren zwischen den Galaxien als endgültige Beschäftigung. Gott stellten wir uns als den ewigen Mechaniker vor. Ich behauptete, dass er ein Chris Isaak-Fan sei, und dass in seiner Werkstatt immer nur drei Lieder seines Idols erklängen: „Blue Hotel“, „Wicked Game“ und „I want you to want me“. Leider glaubtest du, dass auch die Himmelsmechanik der magischen Fahrzeuge vor Ermüdungserscheinungen nicht gefeit sei. Das mache Besuche bei dem monomanischen KFZ-Mechaniker mit dem befremdlichen Musikgeschmack unumgänglich. Ansonsten herrsche im Himmel der Fahrzeuge große Freiheit. Bei diesem Entwicklungsstadium unserer Utopie angekommen, ging uns auf, dass sie wahr sein musste.