Das Saarland, Mitte der Achtziger. Der Englischlehrer, der eines Tages aus dem Nichts darauf hinwies, dass er selbst dann keine Transfusion mit Blut von einem Obdachlosen wollen würde, wenn der Verzicht seinen (des Lehrers) Tod bedeuten würde. Die Themen Obdachlosigkeit, Bluttransfusionen, Blutspenden, Notfallmedizin waren vorher im Unterricht kein Thema gewesen. Wir Schüler waren verblüfft, und fragten nach, wie es denn wäre, wenn das Blut nach allen Standards auf Verwendbarkeit getestet worden wäre? Und woher er denn im hypothetischen Notfall den Ursprung der Blutkonserve kennen würde, vorausgesetzt, er wäre überhaupt ansprechbar? Erregt erwiderte der Mann, dass ihm das alles egal sei. Niemals Blut von einem Obdachlosen. Niemals.
MH | 26. Februar 24 | 0 Kommentare
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