Science Fiction und Dichtung – das war noch nie eine leichte Paarung. Auch für mich nicht, obwohl ich beides schreibe. Es gibt punktuell eine große Nähe, aber auch die Gefahr, bloß irgendwelche Technologien zu poetisieren. Zwar liegt die Stärke von "Calypso" nicht in der Struktur. Die "Verse" sind eher eine Art Parlando, keine wirklich gebundene Sprache. Die Story ist sowieso altbekannt: Ein Generationenraumschiff, das der Besiedlung eines fernen, erdähnlichen Planeten dienen soll, ist hier und da schonmal vorgekommen. Echt poetisch sind aber die Bilder, die Langmead oft findet; da wird plötzlich die Vergegenwärtigung auf Umwegen sehr wirkmächtig, die ja ein Hauptmittel der Poesie ist. Von daher ein gelungenes Experiment.
MH | 14. September 24 | 0 Kommentare
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