Black Lagoon. Oh, oh, oh. Ziemlich gewalttätig, ziemlich intelligent, ziemlich gut. Der Büroangestellte eines japanischen Großkonzerns wird beim Außendienst von einigen Söldnern/Piraten gefangen genommen. Da sein Chef ihn ohne Wimpernzucken abschreibt, schließt er sich den Gangstern an, wird gemissermaßen der Suit & Tie-Guy der Wilden 13. Der Pulverdampf, der aus dieser Anime-Serie austritt, gefährdet das Weltklima wahrscheinlich nachhaltig. Bei zwei der dreiteiligen Episodenfolgen (insg. 24 Eprisoden) bedauere ich, dass ich sie ausgehalten habe - da hat die Produktion mal ausgetestet, wie weit sie in den Disziplinen Ekel & Terror gehen kann. Aber die Präsidentin des ebenfalls mitspielenden Russenmobs heißt - Balalaika. Nachdem er schon längst fester Bestandteil der Truppe geworden ist, macht sich der Büroangestellte immer wieder tiefgründige moralische Gedanken über das Dasein als Gangster. Sartre wird zitiert. Es gibt ein Kloster der "Church of Violence", und die Oberschwester trägt eine Augenklappe. Altgediente Revolutionäre, Islamisten, Neonazis, die CIA und andere Leistungsträger des Gewaltkasperletheaters treten natürlich auch auf. Meistens findet der Pistolerokapitalismus in Roanapur statt - ein Ort, den es ebenso wenig gibt wie das London der Dreigroschenoper. Waffen, Waffen, Waffen. Die Serie belehrte mich über die Tatsache, dass die Sowjets seinerzeit Unterwassergewehre entwickelten. Ah, es gibt eine eigene Genrebezeichnung für so was: Heroic Bloodshed. Doch, passt.