Ich habe an die Befürworter geschrieben (Text s. unten).
Liebes Mitglied des Europäischen Parlaments,
mein Name ist Marcus Hammerschmitt. Ich bin ein Schriftsteller, Journalist und Fotograf aus Tübingen.
Nach Monaten der Debatte im Europäischen Parlament sind Sie in Bälde aufgefordert, zur Richtlinie über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt (Proposal for a Directive on copyright in the Digital Single Market) abzustimmen. Trotz der breiten Debatte hat es keine Fortschritte gegeben, die die Analysen von über 70 Internet-Experten, dem UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung, von NGOs, Programmierern und Intellektuellen geändert hätten. Mehr Information dazu: saveyourinternet.eu
Die expliziten oder implizierten Upload-Filter, über die Sie abstimmen werden, würden Online-Plattformen dazu zwingen, Technologien zu benutzen, die fehlerbehaftet, aggressiv und auch in juristischer Hinsicht fragwürdig sind. Auf derart mangelhafte Algorithmen zu setzen, um die freie Rede im Internet zu regulieren, wird die Vielfalt der Meinungsäußerungen gefährden und die Bürgerrechte von EU-Bürgern beschneiden. Ich wäre persönlich betroffen, weil ich mich auf die Sozialen Medien und das Internet im allgemeinen verlasse, um meine Arbeit zu machen, neue Kunden zu gewinnen und meine Texte und Bilder zu verbreiten. Zum Beispiel würde Artikel 13 Patreon betreffen, eine Website, über die ich in den letzten drei Jahren einen Teil meines Einkommens generiert habe.
Ich bitte sie, die Stimmen der vielen europäischen Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen, die sich gegen die Maßnahme ausgesprochen haben, und Artikel 13 zurückzuweisen.
Mit freundlichen Grüßen,