Was die aufgeklärten Bürger, die diskursbeflissenen Literaturliebhaber, die liberalen Germanisten so selten begreifen: Es gibt Texte, bei denen Schluss mit lustig ist. Sie haben ihren Benjamin gelesen, auch die Thesen I, V und IX, aber offensichtlich nehmen sie nicht ernst genug, was sie gelesen haben. Die Auseinandersetzung geht bei den besagten Texten nicht mehr um Verständnis, Aussage und Interpretation, das haben sie selbst längst hinter sich gelassen. Die Auseinandersetzung geht darum, ihre Wirkung so nachhaltig wie möglich zu beschneiden. Mit Betrunkenen und Idioten zu diskutieren ist immer mühsam, selten sinnvoll, ähnlich verhält es sich mit den Autoren dieser Texte, die nichts weniger wollen als diskutieren. Sie brauchen nur eins: Sprungbretter. Die Literaturliebhaber, abstrakt interessiert an allem, was ihnen begegnet, besessen von der Idee, man müsse doch über alles reden können, tragen ihren rührenden Diskurs-Bauchladen vor sich her, sie halten das für ihre Pflicht. Wacker rufen sie: "Diskurs! Zum Diskurs hierher!" Die Skandalnudeln machen dankbar von den angebotenen Sprungbrettern Gebrauch, nehmen Anlauf und tätscheln ihren Diskussionspartnern, den Sozialpädagogen der Literatur, im Abflug noch kurz die klugen Köpfe: Danke schön, auf Wiedersehen.